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Verfasst: 07.08.2018, 15:29 |
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AK-Kontraalt
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Verfasst: 01.09.2018, 22:12 |
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Oberratgeber |
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Registriert: 04.06.2008, 16:25 Beiträge: 665
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Ich habe ähnliches erst ein einziges Mal erlebt, und dieser damalige Chorleiter hat mich vor dem gesamten Chor versemmelt. Es war derjenige der mich gefragt hatte ob ich Sopran singe, obwohl er mich nicht mal ein einziges Wort sprechen gehört hatte, von irgend einem gesungenen Ton ganz zu schweigen. Wenn jemand Vorurteile hat, dann hat er die eben, da kann er sich Kirchenmusikdirektor oder sonstwie nennen, so jemand ist einfach nur ein Arschloch.
Ansonsten sind meine Erfahrungen glücklicherweise ganz andere. Man stößt zwar oft erst mal auf völlige Ungläubigkeit, vor allem wenn man noch jünger ist, aber sobald man "bewiesen" hat dass man tatsächlich im Tenor am besten aufgehoben ist, wird man auch als Frau regelrecht umschwärmt. Unser Vorteil ist halt, dass wir den Tenor-Männern in der Höhe helfen, und das ist nicht so ganz unwichtig.
_________________ Das Vergänglichste, wenn es uns wahrhaft berührt, weckt in uns ein Unvergängliches.
(Friedrich Hebbel)
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contraalta
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Verfasst: 02.09.2018, 19:17 |
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hat sich schon eingelebt |
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Registriert: 17.05.2015, 22:10 Beiträge: 204
Vorname: K.
Nachname: F.
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AK-Kontraalt hat geschrieben: Ich habe ähnliches erst ein einziges Mal erlebt, und dieser damalige Chorleiter hat mich vor dem gesamten Chor versemmelt. Es war derjenige der mich gefragt hatte ob ich Sopran singe, obwohl er mich nicht mal ein einziges Wort sprechen gehört hatte, von irgend einem gesungenen Ton ganz zu schweigen. Wenn jemand Vorurteile hat, dann hat er die eben, da kann er sich Kirchenmusikdirektor oder sonstwie nennen, so jemand ist einfach nur ein Arschloch.
Ansonsten sind meine Erfahrungen glücklicherweise ganz andere. Man stößt zwar oft erst mal auf völlige Ungläubigkeit, vor allem wenn man noch jünger ist, aber sobald man "bewiesen" hat dass man tatsächlich im Tenor am besten aufgehoben ist, wird man auch als Frau regelrecht umschwärmt. Unser Vorteil ist halt, dass wir den Tenor-Männern in der Höhe helfen, und das ist nicht so ganz unwichtig. Alle meine bisherigen Chorleiter/innen waren in dieser Hinsicht immer eher stur. Sei froh, daß Du fast immer Tenor singen darsft! ich darf das nicht immer, obwohl fast jede/r die Augen verdreht wegen des tiefen Timbres. Wenn ich hie und da erwähne, daß ich Tenor 2 und Baß 1 singe, stimmen manche komplett zu und halten es für selbstverständlich wegendes Klanges, andere wehren sich noch stärker gegen Frauen außerhalb von Alt/Sopran. Die Ungläubigkeit behielt immer die Oberhand, das Singen in der tiefen Tenorlage/hohen Baßlage beweisen ließ man mich bisher in den seltensten Fällen. Mehrmals wurde ich ja auch in den hohen Tenor gesezt, als ich erwähnte, daß ich Tenor singe. Das Ziel der Chorleitung war, die hohe Tenorlage der Männer abzurunden, da Frauen die Höhe leichter fiele. Ich kann schon auch Alt singen, auch tiefen Sopran, mag tiefen Tenor aber eindeutig lieber und habe auch mehr Ausdauer. In meinem Fall kann von "Umschwärmung" im Tenor keine Rede sein. Da hast Du, liebe AK-Kontraalt, mehr Glück als ich. Ich freue mich für Dich!
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AK-Kontraalt
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Verfasst: 03.09.2018, 12:12 |
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Oberratgeber |
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Registriert: 04.06.2008, 16:25 Beiträge: 665
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Vielleicht liegt's auch daran wo man wohnt. Du wohnst ja in Bayern. Die Menschen dort gelten als gesellschaftlich konservativer als anderswo.
Eine frühere Chorleiterin bei uns hat auch mal eine Bemerkung losgelassen bezüglich als Frau im Tenor singen. Als ich ihr daraufhin einen entsprechenden Brief geschrieben habe kam von ihr die Antwort, dass sie das gar nicht so gemeint habe und dass es ihr sehr leid tue, wenn sie mich damit verletzt habe, das sei keinesfalls ihre Absicht gewesen. Weiter schrieb sie - das zitiere ich jetzt wörtlich: "Ich habe es Dir vielleicht nie direkt gesagt, aber Tatsache ist, dass ich sehr froh bin dass Du bei uns mitsingst! Seit Du da bist ist der Tenor viel sicherer, so jemand wie Du ist ein Gewinn für jeden Chor."
Was auch hinzu kommt: Meist ist es ja gar nicht mal der Chorleiter der merkt ob man etwas taugt, sondern die Mitsänger um einen herum. Da kommt es durchaus auch vor dass die dem Chorleiter etwas sagen. Und so kommt evtl. auch eine Anfrage, ob man für ein bestimmtes Projekt in einem anderem Chor aushelfen könne. Das habe ich selbst schon etliche Male erlebt.
Ansonsten: Sag so einem voreingenommenen Chorleiter ruhig mal, dass es nicht darauf ankommt WER im Tenor singt, sondern dass überhaupt Tenorsänger da sind. Und so lange er sich nicht angehört hat wie der Tenor klingt wenn Du mit dabei bist, so lange hat er überhaupt kein Recht dazu sich irgend ein Urteil anzumaßen!
_________________ Das Vergänglichste, wenn es uns wahrhaft berührt, weckt in uns ein Unvergängliches.
(Friedrich Hebbel)
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moniaqua
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Verfasst: 05.09.2018, 20:45 |
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Hilfestellender |
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Registriert: 02.01.2013, 18:02 Beiträge: 376
Vorname: Monika
Nachname: C
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AK-Kontraalt hat geschrieben: Vielleicht liegt's auch daran wo man wohnt. Du wohnst ja in Bayern. Die Menschen dort gelten als gesellschaftlich konservativer als anderswo.
Eher nicht. Auch wenn die Menschen hier konservativ sind, ich wohne auch in Bayern, meine Erfahrungen mit ChorleiterInnen und Tenösen habe ich irgenwo im Forum beschrieben. Die schauen deutlich anders aus als contraalts. So langsam würde mich wirklich interessieren, wie sie klingt und vor allem, wie sie an die Sache rangeht.
_________________ Viele Grüße Monika
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T M Pestoso
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Verfasst: 07.09.2018, 11:50 |
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Registriert: 17.10.2008, 15:24 Beiträge: 727
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AK-Kontraalt hat geschrieben: Vielleicht liegt's auch daran wo man wohnt. Du wohnst ja in Bayern. Die Menschen dort gelten als gesellschaftlich konservativer als anderswo. Diskriminierung ist, wenn Menschen nicht nach ihren persönlichen Eigenschaften und Leistungen beurteilt werden, sondern nach Gruppenzugehörigkeit...  Apropos konservative Bayern: "Widernatürliche Unzucht" war im Strafgestzbuch für das Königreich Baiern von 1813 nicht mehr enthalten, weil: unmoralich, aber ohne Beschädigung Dritter - und der Staat wäre nicht Hüter der Moral seiner Bürger. Die wurde dort erst wieder 1872 mit Einführung des Strafrechts des Norddeutschen Bundes im Deutschen Reich unter Strafe gestellt. OK: OT...
_________________ Der Sänger singt am Weiher leise, doch singt er etwas leierweise.
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AK-Kontraalt
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Verfasst: 08.11.2020, 22:45 |
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Oberratgeber |
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Registriert: 04.06.2008, 16:25 Beiträge: 665
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Ups, diese Frage hab' ich irgendwie völlig übersehen... Ansonsten, liebe Contraalta, warum stellst denn gerade DU so eine Frage? Du weißt es doch selbst... Nun, das spezifische Klang-Detail, woran man mit verschlossenen Augen eindeutig eine Männer- von einer Frauenstimme unterscheiden kann, das haben wir KA eher nicht. Und wenn, dann klingt es eher baritonal. Wie gut sich das mit den männlichen Tenorstimmen mischt, das hängt davon ab wie hell diese sind. Ich habe überwiegend mit dunkler getönten Stimmen meiner Tenor-Mitsänger zu tun gehabt, das hat mir die Sache natürlich beträchtlich erleichtert. Die sogenannten "Tenösen" jedoch, die in den Tenor "abgeordnet" sind, die klingen eindeutig nach Alt -was aber keineswegs störend sein muss. Auch hier gilt: Die Mischung macht's.
_________________ Das Vergänglichste, wenn es uns wahrhaft berührt, weckt in uns ein Unvergängliches.
(Friedrich Hebbel)
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