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Verfasst: 26.12.2012, 14:46 |
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Octaviane
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Verfasst: 26.12.2012, 16:37 |
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Registriert: 27.01.2006, 00:14 Beiträge: 1335 Wohnort: Wiesbaden *31.01.
Vorname: F.
Nachname: L.
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Hallo Hilde,
Fröhliche Weinachten erst einmal :-)
Ohne deine Stimme und deinen technischen Stand zu kennen und bei der Stunde dabei gewesen zu sein, ist es natürlich wie immer schwer, da etwas zu raten. Ganz allgemein finde ich aber die Anweisung "sing lauter" etwas problematisch, da es je nachdem den Schüler dazu verleitet, an der falschen Stelle Druck zu machen. Letztendlich kommt es ja nicht darauf an eine möglichst laute Stimme in Form von Dezibel zu erreichen, sondern eine durch eine gute Technik möglichst tragfähige Stimme.
(Die Anweisung "sing leiser" ohne weitere Erklärung wie das zu bewerkstelligen ist, kann übrigens aus anderen Gründen ebenso riskant sein, das aber nur am Rande.)
Andererseits finde ich es durchaus richtig und wichtig auch als hohe Stimme die Tiefe nicht zu vernachlässigen und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Höhe mitunter sogar profitiert, wenn man sie eben nicht ständig (verbissen) übt. Trainiert sein will sie natürlich trotzdem, das ist klar. Konntest du die GL denn fragen, warum sie diese Übungen macht? Hat sie dir das erklärt?
Liebe Grüße
Octaviane
_________________ „Die Verpflegungslage ist für den Kulturmenschen eigentlich das Wichtigste.“ (T. Fontane) "When you have that perfect match between voice, personality, repertoire and style, art happens" (Anonym) http://www.sopranodrama.de
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alfredo
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Verfasst: 27.12.2012, 01:12 |
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Registriert: 22.02.2007, 10:45 Beiträge: 334 Wohnort: grüne mark
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Nachname: t
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Hallo Hilde45! In Wien gibt es sehr gute Gesangslehrer, ich denke da z. B. an Gabriele Lechner. Meist ist es aber ein Problem, von einem guten (und deshalb gefragten) GL genommen zu werden. Diesen geht es nicht nur um den Verdienst, sondern vor allem auch, was der Ausgebildete nach dem Studium zu machen imstande ist. Schon öfter kam die Frage der Lehrersuche im Forum zur Diskussion und ich bin nach wie vor der Meinung, dass man eindrücklich die Qualität eines Gesangslehrers erfährt, wenn man Schülerabende der infrage kommenden Lehrer besucht. Dass der Gesangsunterricht durchgehend Spaß machen kann ist eine Fehleinschätzung. In hoher Konzentration zu arbeiten, mit fortwährenden Ausbesserungen und Unterbrechungen, meist in einem zu kleinen Unterrichtsraum, ist leider nicht reine Freude. Ungetrübte Freude empfindet man erst, wenn die Frucht der Plagerei beim Konzert eingefahren werden kann. Du kannst mit deiner Ansicht recht haben dass die Korrepetitionsstunde ungleich mehr Spaß macht, besonders wenn man schon einigermaßen bekannte Stücke wiederholt. Sie kann aber leider die Gesangstechnikstunde nicht ersetzen. Wünsche gutes Gelingen! alfredo PS.: In einem Sommerkurs in Zell/Pram (austrian masterclasses), jeweils Ende August, unterrichten einige in Wien lehrende GL. Besuche einen Kurs und höre dir das Unterrichten auch der anderen Lehrer an.
_________________ ...du holde Kunst, ich danke dir.
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alfredo
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Verfasst: 04.01.2013, 18:20 |
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Registriert: 22.02.2007, 10:45 Beiträge: 334 Wohnort: grüne mark
Vorname: s
Nachname: t
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Halo Hilde45! Schade, dass Frau Lechner dich nicht nimmt, war aber nur als Beispiel gemeint. Du kannst ja in eines der Wiener Konservatorien zum einen oder anderen Schülerabend gehen, wenn der gut ist, dann sprich einfach die Professorin an. Hinsichtlich der Einstudierung jeweils neuer Stücke in jeder Korrepetitionsstunde möchte ich bemerken: Zur Korrepetition geht man ja erst, wenn man Musik und Text (am besten bereits auswendig oder fast auswendig) schon selbst einstudiert hat. Bis das Stück dann vortragsreif ist, dauert es schon eine Weile. Dann lässt man es "sich setzen", korrepetiert folgend ca. alle 14 Tage einmal durch und nach 2-3 Monaten kann man es aufs Podium bringen. So meinte es Christa Ludwig einmal. In einer einzigen Korrepetitionsstunde kann man jedenfalls m. E. ein Stück nicht ausreichend gut erlernen. Was die Stimmbänder betrifft, müssen diese natürlich immer geschlossen sein, nicht nur in der Tiefe. Nur Tiefe zu üben ist auch nicht das Wahre. Der ganze Stimmumfang müsste in jeder Gesangsstunde überprüft werden. Es sei denn, es gibt triftige Gründe anders zu verfahren. Vielleicht solltest du dich, aus Orientierungsgründen, sofern du eine Gesangslehrerin nicht gleich findest, einmal in ein Lehrbuch einlesen. Singen ist schwer. Wünsche dir ein erfolgreiches Jahr 2013, mit kolossalen Einblicken und Fortschritten! alfredo
_________________ ...du holde Kunst, ich danke dir.
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moniaqua
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Verfasst: 08.01.2013, 19:45 |
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Hilfestellender |
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Registriert: 02.01.2013, 19:02 Beiträge: 376
Vorname: Monika
Nachname: C
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alfredo hat geschrieben: Der ganze Stimmumfang müsste in jeder Gesangsstunde überprüft werden. Muss er das immer? Ich kann mich an einige Stunden erinnern, in welchen ich nicht bis ans Ende meines Stimmumfanges getrieben wurde (egal ob oben oder unten), entwickelt hat sich meine Stimme meines Erachtens trotzdem. Natürlich wurde zwischendurch auch ausgereizt, wie weit ich hoch- bzw. herunterkomme und zuhause mache ich das auch immer wieder, weil ich einfach neugierig bin. Ich denke, genauso, wie es einem Alt gut tut, an seinen Höhen zu arbeiten, kann es einem Koloratursopran gut tun, sich in die Tiefen zu begeben. Hilde45, vielleicht probierst Du noch einmal ein oder zwei Stunden? Manchmal ist es, wenn es kein Dauerzustand ist, heilsam, in anderen Gefilden zu stöbern.
_________________ Viele Grüße Monika
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ospite
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Verfasst: 11.01.2013, 01:08 |
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Registriert: 28.02.2011, 18:25 Beiträge: 442
Vorname: Dietmar
Nachname: Vollmert
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Wehe dem Sopran, der seine Tiefe vernachlässigt ! Mozarts Susanna muss zum a hinab steigen, die Fiordiligi immerhin zum b - und das nicht nur einmal ! Meine Schülerinnen von der Hochtonfraktion sind immer wieder erstaunt, dass sie sogar Töne unterhalb von a gut fokussiert und deutlich hörbar zu produzieren imstande sind, Töne, die nicht aus dem klanglichen Kontext fallen - von g bis e``` eine Stimme, die in diesem Umfang natürlich nie verlangt wird. Aber es ist gut zu wissen, dass es Reserven gibt, nicht wahr ? Ciao. Ospite 
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Olympia
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Verfasst: 15.01.2013, 12:47 |
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Registriert: 03.10.2011, 14:39 Beiträge: 137 Wohnort: Frankfurt am Main
Vorname: S.
Nachname: B.
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Liebe Hilde,
ich kann mich Ospite nur anschließen, dass die Tiefe ebenso zur Stimme dazu gehört, wie die Höhe und Mittellage und dass die Stimme nur dann vollständig ausgebildet ist, wenn alle Bereiche trainiert werden. Natürlich wird es klangliche Unterschiede geben, ob man ein hoher, leichter Sopran ist oder ein tieferer oder gar Mezzosopran, aber wenn du dich bisher (?) immer nur in der Höhe eingesungen hast, kann es auch Glück sein, dass du bisher keine stimmlichen Schäden dadurch genommen hast, denn im Grunde hat dir dann ja das Fundament gefehlt. Wichtig ist auch die Beteiligung des Körpers, vor allem auch der Zwischenrippenmuskulatur und die Flexibilität der beweglichen Wirbel. Das lerne ich jetzt gerade, es soll dauerhaft die Stimme flexibler und entspannter machen, weil du dann der Gefahr vorbeugst, die Töne "vom Hals aus" anzusteuern. Das ist aber anstrengends Muskeltraining. Je besser die Muskeln trainiert sind, desto leichter wird das singen für die Kehle. Man hört selbst bei Profis, wenn sie diese Muskulatur NICHT nutzen technische Mängel! Das fällt dann oft nicht so auf, vor allem Laien nicht, aber dadurch kommt es dann langfristig zu Knötchen. Das hängt nicht nur mit zu dramatischer oder zu hoher/tiefer Literatur zusammen! Gesang ist Sport.
Für die Körperanbindung ist die Bruststimme wichtig. Die darf aber nicht aus dem Hals gedrückt werden, sondern muss immer auch mit dem Vordersitz verbunden sein. Für mich als deine Stimmfach-Kollegin ist es so kein Problem, selbst bis zum tiefen f zu gehen im Unterricht. Auf der Bühne würde ich natürlich nicht so tief gehen, weil es sicher nicht mehr so tragfähig ist. Je nach Länge der Stimmbänder ist natürlich die Tiefe vorbestimmt, versuche nichts zu erzwingen, was nicht da ist, aber durch Entspannung wird deine Tiefe automatisch besser. Dadurch erleichtert sich sogar noch die Höhe, das wirst du sehen!
Vielleicht hat die Lehrerin auch bewusst mit dir nur Tiefe geübt, weil sie da Defizite wahrgenommen hat? Es schadet auf keinen Fall, ne Zeit lang nur Tiefe (sorgfältig) und Mittellage zu üben, mir tut zb. Alte Musik zwischendurch auch mal gut, die sich hauptsächlich in dieser Lage bewegt. Dadurch kann ich wieder andere Farben hinzugewinnen und meiner Höhe ist es eher zu- als abträglich. Ich hatte nach einer "Höhenpause" plötzlich ein gehaltenes b3 in einer Legato-Linie (mit vorheriger Entspannung, nicht inmitten eines Stückes), das wäre vorher undenkbar gewesen, derart fest war meine Höhe schon um d3 rum!
Am besten, du sprichst deine Lehrerin mal auf deine Bedenken an, damit sie dazu Stellung beziehen kann.
Viel Erfolg :-) Olympia
_________________ Musik ist die Erlösung Jeder Klang ist ein Gebet Sie führt uns zur Genesung Sei ein Priester, ein Poet
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